FS229 Telefonischturm

Barcelona — DeepL — Aufräumen und Ordnung — Chaos und Ordnung — 35C3 — SUBSCRIBE 10 — UKW

In der ersten Sendung des Jahres dreht sich wenig überraschend viel um den 35C3 und wir diskutieren mit unseren zwei Gästen Maria und Gregor ausführlich die Metaebene dieser Veranstaltung. Zuvor sprechen wir noch über europäische Metropolen und über das Wesen des Aufräumens und der Dualität von Chaos und Ordnung.

Dauer: 5:16:10

avatar
Tim Pritlove
avatar
roddi
avatar
Maria Reimer
avatar
Gregor Sedlag
avatar
Rainer
Previously on Freak Show
avatar
Studio Link On Air
Shownotes

94 Gedanken zu „FS229 Telefonischturm

  1. Einfach nur beste Sahne !
    Erstklassiger Talk und Deutschsprech.
    Lustig schöne Vorstellung, das diese eure Institution.. alt wird, reifer, sein Einfluss gehört zu werden sich ausweitet und dann..

    Liebe Grüße in die Runde, dank Euch hab ich die Winter Melancholie überwunden.

    Sir Pritlove.. venga ! Viel Erfolg und Gute Zeiten in Barce

  2. Schöne Sendung. Die Gäste haben viel dazu bei getragen. Ich mag die Mischung die die Frakshow bietet. Außerdem fand ich es mal wichtig, dass über die gesellschaftlichen Auswirkungen des Congress diskutiert wird.

  3. Das Programm war für mich so mittelmäßig. Eigentlich gucke ich mir jeden Vortrag an und entscheide dann nach ein paar Minuten ob es sich für mich lohnt.

    Positiv waren für mich die wissenschaftlichen Vorträge (bis auf die Einführung in die Quantenphysik). Die Grundlagenvorträge sind mein Negativpunkt. Ich finde es extrem schade, dass Vortragsslots für Dinge wie TCP/IP, DNS wie funktioniert das Internet, draufgegangen sind. Diese Vorträge waren einfach nicht gut. Zu den Themen gibt es genügend besseres Material auf Youtube. Warum müssen da Leuten die was zu sagen haben, wertvolle Slots weggenommen werden. Wenn man Grundlagenvorträge zu so grundlegenden Dingen! macht, sollte man die doch besser als Workshop o.ä. machen.

    Zum Thema Politik/Extremismus sage ich jetzt mal Nichts. Ich vertraue dem Club da, dass in Zukunft daran gearbeitet wird, dass den Kritikern keine Angriffsfläche geboten wird. Ja der Club und der Congress werden gesellschaftlich immer relevanter. Aber der CCC hat leider auch noch immer schweren Stand in der Bevölkerung (Unwissenheit und falsche Vorstellung die mit den Namen assoziiert werden). Negatives wird leider viel stärker aufgenommen, als Positives.

    • Es gab schon mal eine höhere Dichte an sehr guten Vorträgen.

      Schlimm fand ich den von Martin Tschirsich.
      Der war mir schon im Fernsehen bei einem Interview mit seiner Nervosität aufgefallen.

      Bei seinem ganzen Vortrag hatte er mit seinen Übersprungshandlungen zu kämpfen.

      Dabei war das Thema super Interessant, gerade wegen der Geschichte, wie der Anbieter damit umgegangen ist.

      Dem Vortrag konnte ich aber deshalb leider nicht gut folgen.

      Linus und the waren wie immer super.

      Security Nightmares waren schonmal besser.

      Guy Standing war auch sehr geil.

      „Mehr schlecht als Recht“ war sehr interessant, ein Grundsatzurteil wäre natürlich das beste für uns gewesen. Ich kann aber verstehen, das sie es nicht durchgezogen haben.

  4. Zum Thema Schottland.
    Schottland könnte mit einer Abspaltung direkt in die EU aufgenommen werden, da so fast alle Institutionen existieren.

    Ich hatte von Tim gedacht, er wüsste das.
    Vielleicht liegt das aber auch daran, dass er englisch ist, ich zur Hälfte Schotte…

    Zusätzlich zur Flagge und Fußballmannschaft ist das
    – NHS eigenständig
    – Legislative und Exekutive auch nach der Union 1707 größtenteils
    eigenständig. Zuständigkeiten und Verfahren in der Justiz sind
    verschieden.
    – unionsübergreifende Gesetze und Außenpolitik von London bestimmt
    – eigene Scheine, die in England oft nicht akzeptiert werden.
    (England hat eine Notenbank, Schottland drei…)
    – weitere Punkte, die mir gerade nicht einfallen.

    • Ich bin nicht „englisch“, sondern bestenfalls „britisch“ und das eben auch nur auf dem Papier. Davon abgesehen weiß ich nicht, was Du meinst. Würde Schottland aus UK ausscheiden, wäre es auch aus der EU raus. Natürlich erfüllt Schottland viele oder auch alle Bedingungen (haben sie ja vorher auch getan), aber das gilt ja auch (und noch viel mehr) für Katalonien. So oder so müsste aber ein Aufnahmeantrag gestellt und er Aufnahmeprozess durchlaufen werden und ohne die Zustimmung aller Mitgliedsstaaten läuft da nix.

      • Sorry. Mea culpa. Dann britisch.
        Die Differenzierungen auf der Insel sind für Außenstehende schwer aufzudröseln. Erst recht, wenn man die Sonderstatuten der kleinen Inseln miterklären will. Meine Kollegen geben immer unterwegs auf.

        Dass die EU eine Abspaltung nicht gleich aufnehmen würde, hatte sie vor der schottischen Abstimmung kundgetan. Ob sie das könnten, darüber sollen sich Juristen streiten.
        Es gibt halt mehrere Staaten, die da nicht mitmachen würden, weil sie befürchten, eigene Abspaltungen zu provozieren, z. B. Spanien mit Katalonien.

        Ich wollte eigendlich nur darauf hindeuten, dass speziell Schottland nicht nur Flagge und Fußball eigenständig organisiert hat. Es gibt zahlreiche Institutionen mehr, die autark funktionieren würden.

        Hatte ich vergessen.
        Sendung hatte mal wieder wie immer gefallen.

  5. Hallo Tim,
    ich bin grad dabei dir eine kleine Liste an Groundhoppingzielen, in und um Barcelona,
    (gemütlichen, sehenswerten und welche mit dem Charme, welcher durch die Menschen Vorort versprüht wird) aufzustellen… wie kann ich sie dir persönlich zukommen lassen?

    Ansonsten hör ich jetzt mal weiter… muss ja meine Arbeitszeit sinnvoll vertreiben. ;) :D
    Sendung macht wie immer Spass, Freude und bringt nötige Infos.

    Gruss
    Charles

  6. Liechtenstein, Norwegen und Island sind immer Teil des EU-Roamings, da diese Länder Mitglieder des EWR sind. Die Schweiz ist aber tatsächlich außerhalb, und in Liechtenstein bucht sich das Telefon durch die Nähe zur Schweiz gerne in das fremde Netz ein

    • Das war ein Zoom L12 Interface, dann mit einer Stagebox auf die Bühne zu Beyerdynamics DT297 Headsets und zwei SM58 als Moderations/Saalmikros.

      Per USB auf einen etwas betagten iMac, dort lief Ultraschall 3.1 mit StudioLink OnAir live-Streaming.

      Das Signal selbst ging sehr clean in das Recording, keine EQs nur etwas Kompressor vom L12.

      Per XLR ging es noch in die – extrem gute – Sall-PA.

      Im Vergleich zu unseren bisherigen Aufbauten also extrem übersichtlich und gut beherrschbar, was auch daran lag dass wir diesmal (leider) kein VOC hatten und daher weniger Komponenten.

      Das L12 hatte dabei so seine Tücken, darüber schreibe ich die Tage nochmal was im Sendegate. Etwa: der Gain ging nicht bis -minus unendlich O__o

  7. Wie werden eigentlich die Speaker am 35C3 ausgewählt? Ich frage, weil es viele Speaker schafften, zu eigentlich dankbaren Themen schlechte Vorträge abzuliefern. Gerade auch die Grundlagen-Vorträge waren mehrheitlich schlecht vorgetragen und gingen völlig am Zielpublikum vorbei. Ganz übel war zum Beispiel der Vortrag zum Datenschutzrecht. Klar, ein Kongress ist nicht TED, aber da wäre sicherlich noch mehr möglich! (Den Speakern scheint das Problem häufig nicht bewusst zu sein. Immerhin werden die Talks aufgezeichnet und so weiter, so dass man sich eigentlich ein bisschen Mühe geben sollte.)

    • Es ist durchaus verständlich wenn man etwas nervös ist beim (ersten?) Vortrag und vielleicht auch einige Minuten benötigt um reinzukommen. Und man muss eben auch unterstreichen das es ist.d.R. keine Profis sind, sondern eben Freiwillige. Insofern fällt es mir auch etwas schwer hier Kritik anzubringen bei Menschen die vermutlich viel Zeit und Energie in Ihre Vorträge gesteckt haben.

      Dennoch möchte ich mich hier anschließen. Die Einführung waren oft mehr als mäßig. Angefangen bei der Struktur, über die Folien bis eben hin zur Nervosität.

      Letztere kann man vorher nicht prüfen und ist wie erwähnt vollkommen okay (in einem gewissen Rahmen).

      Und auch Personen die sich (anscheinend) extrem sicher auf der Bühne fühlen, können schlecht vortragen. Wie z.B. meiner Meinung nach beim „Scuttlebutt“ Talk. Hier war etwas arg viel Energie, Gehoppse und Gekicher am Werk und es kam dadurch nix rüber.

      Die Folien/Inhalte werden doch aber vermutlich vorher gesichtet. Oder wird nur entschieden „Thema klingt spannend, nehmen wir?“

      Ich habe auch bei Weitem noch nicht alle Vorträge gesehen, veinuge aber nach 1/3 oder 1/2 abgebrochen.

      Der beste Vortrag den ich bisher gesehen hab, kam von Kattascha&Letty. Fand ich noch besser als Linus&Thorsten.

    • Die, die gute Kontakte zum CCC haben, werden da sicherlich schon mal reingeholt (siehe Letty und die Andere), deren Beitrag ja eher wie ein Vortrag in der 11. Klasse abgehalten wurde. Wenn ich mich recht entsinne, lehrt doch Letty sogar an einer Uni, oder? Da hätte ich schon wesentlich mehr erwartet. Nicht nur inhaltlich, sondern auch visuell (wenn man irgendwas mit Visualisierungen und ein wenig Webseiten macht).

      Es gibt übrigens schon viele „Freiwillige“, die in den letzten Jahren vorzügliche Vorträge gehalten haben, so ist es ja nicht; aber gefühlt lässt die Qualität der Talks monoton abfallend nach.

      • Frau auf der Bühne? Gefälligkeit!

        Was für ein typischer herablassender Dude-Kommentar, den man auch echt nur von Leuten bekommen kann, die sich so ein selbstgefälliges Freakshow-Gelaber für 5 Stunden anhören, ohne Kopfschmerzen zu bekommen.

        Manuel, du bist ne arme Sau.

    • Wenn Speaker nur nach ihren Bühnen-Qualitäten ausgewählt würden, hätte niemand neues mehr eine Chance.

      Es ist notwendig, auch mal ein paar „Risiken“ einzugehen und Leuten Chancen zu geben.

      Ausgewählt wird nach inhaltlicher KOMPETENZ und thematischer RELEVANZ – für manche Leute eine unwillkommene Hürde.

    • Das stimmt allerdings! Ich erinnere mich an keinen Vortrag, der mir als solcher wirklich gefiel.

      In fachlicher Hinsicht, waren viele durchaus akzeptabel.

      In menschlicher Hinsicht, mangelte es vielen Rednern deutlich an Reife; gesellschaftlich-politischer Differenziertheit. Da sind dann oft auch vulgäre Sprüche gefallen, die eindeutig der Linken-Szene zuzuordnen sind. Was ja auch nicht weiter beim CCC verwunderlich ist. Trotzdem hätte ich mir insbesondere von den Rednern mehr erwachsene Kommentare gewünscht oder sie lassem persönliche Befindlichkeiten gleich weg und bleiben sachlich.

      Ein ganz guten Spagat hat der Typ von DE-CIX hinbekommen.

      Außerdem könnte man den Referenten mal ein Online-Kurs in Punkto Aussprache geben. Die liebe Constanze Kurz hat mich mit ihren Mitrefrenten fast in den Wahnsinn getrieben mit den ständigen „Ähmmm… Öhmm … ämmm“’s – Das ist wie das Vaderm in Podcasts. Dabei kann man sich das so leicht abgewöhnen.

      https://www.businessinsider.de/mit-dieser-taktik-loescht-ihr-aehm-und-hm-aus-eurem-vokabular-2016-10

  8. Bezüglich Aufräumen und Dinge weggeben/entsorgen:

    Wenn ich alles wegtue, dass ich doppelt habe oder nicht ständig nutze, würde ich mir viele Möglichkeiten bezüglich Hobby und Kreativität nehmen. Insbesondere Werkzeug/Musikinstrumente habe ich doppelt um auch mit Freunden gemeinsam an Dingen basteln oder Musik machen zu können.

    Es ist schön Ordnung zu haben, aber ein gesteigertes Freiheitsgefühl entsteht doch nicht durch einen antimaterialischtischen Lebensstil.

    Verschwörungstheorie:
    Minimalismus als Lebensstil ist die Antwort auf mangelnden Wohnraum. Wer nichts hat, der/die kann in einem 8qm WG Zimmer leben.

    • Minimalismus heißt nicht, alles wegzugeben und keine Hobbys mehr zu haben. Wenn du etwas hast, was es dir ermöglicht ein Hobby auszuüben, und sei es nun eines wofür du 1000 Dinge brauchst, dann behalte es doch, niemand erwartet von dir es wegzugeben! Es geht doch nur darum, all die Dinge, die sich anhorten, weil man sie „irgendwann mal vielleicht gebrauchen könnte“, oder „nur so aus Spaß kauft“ und sie dann in der Schublade landen, zu reduzieren. Das sind all die Dinge die einen daran hindern umzuziehen weil es zu viel Aufwand ist und man zu viele Sachen hat. All die Dinge die einen daran hindern Platz z.B. für seine Musikinstrumente zu haben. Und im besten Falle überlegt man sich das nächste Mal auch vor dem Kauf ob man tatsächlich noch einen weiteren kostenlosen Kugelschreiber braucht, oder ob er dann nur sinnlos zu Hause überall herumliegen würde und zur Unordnung mit beiträgt.

  9. Beim Reingenerde in Google Earth bei der Wohnungssuche musste ich sehr schmunzeln. Geht mir auch oft so, dass ich dann vorm Rechner sitze und versuche jedes Detail rauszufinden. Damit Stößt man in seinem Umfeld aber oft nur auf Verwirrung.

    • Haha, das kenne ich auch. Als wäre man ein Stalker oder Geheimdienst-Mitarbeiter. Habe bspw. ne Freundin in Japan (Sapporo). Dort war ja neulich ne Gas-Explosion in allen Medien. Habe mich dann bei Ihr gemeldet und wollte wissen ob es ihr gut geht. Keine Antwort. Sie war glücklicherweise nicht unter den Opfern sondern auf Arbeit.

      Aber dank Google Streetview kann man aus recht wenigen Bildern in den Medien sehr leicht den Standort ausmachen. Obwohl Sapporo ne Megametropole ist, wohnt sie nur 15 Gehminuten vom Unglücksort entfernt. Ich finde das schon praktisch, wenn man so die Lage besser beurteilen kann.

      Bei der Wohnungssuche bin ich zwar auch auf Google Maps & Co. unterwegs. Aber die erste Seite ist die der Telekom DSL-Verfügbarkeit. Alles unter VDSL 100 filter ich direkt aus.

      Erinnert sich noch jemand an Bing Maps „Vogelperspektive“? Leider in DE nicht mehr verfügbar. Da konnte man auf vier Perspektiven von Flugzeug-Luftbildern zugreifen. Wahrscheinlich haben die Datenschützer wieder zugeschlagen und M$ mit Klagen überschüttet. Schon schade, dass die Deutschen hier so eine Doppelmoral an den Tag legen: Treueprogramme wie Payback sind irre beliebt. WhatsApp und Facebook sind Mainstream. Aber Kartenzahlung bedeutet dann schon wieder der gläserner Bürger und die Abschaffung des Bargelds. Verstehe das mal einer wer will.

      Interessanter Fun-Fact zu Google Earth: Aktiviert mal den StreetView Modus und schaut euch die Europa-Karte oder restliche Welt an. Es wird dann eine Farbkodierung über fast alle Länder flächenddeckend gelegt aber Deutschland ist ein Flickenteppich mit etwa 30 % Verfügbarkeit. Hauptsächlich in den Ballungsregionen.

      Ohh Herr, schmeiß Hirn vom Himmel!!!

  10. Vier Personen, von denen drei erstmal ganz stolz erklären, dass die keinerlei Beitrag zum Congress geleistet haben, urteilen freimütig in der ersten Person Plural über den Congress und erklären erstmal in Ruhe, was andere alles anders zu machen haben.

    Garniert mit genialen Ideen wie „der CCC wird der neue TÜV“ oder „bezahlt doch einfach die Leute, dann wird die Orga inklusiver“ geben schöne Auskunft über Einblick und Weitblick aller Beteiligten: Was würde das wohl für die Ticket-Preise bedeuten?

    Nach dem sehr gelungenen Previously (Lob an dieser Stelle) leider keine Pointe.

    • Wo haben wir vorgeschlagen, Leute zu bezahlen? In meiner Erinnerung wurde klargemacht, dass das kontraproduktiv wäre. So wie auch ein „TÜV“-Funktion keine Option ist. Denn beides kann und wird keine Option sein.

      Das „Wir“ wiederum drückt natürlich aus, dass es die Community, der wir uns zugehörig fühlen, gemeinsam leisten muss und natürlich wollen wir dazu beitragen. Und wenn auch zunächst nur durch Diskussion und Gedankenanregung.

  11. Beim Thema Ordnung und Aufräumen bin ich ganz hellhörig geworden.
    Bin nun schon seit einiger Zeit an diesem Thema dran und versuche, verschiedene Aspekte aus diesem Gebiet zu übernehmen und dann schließlich auch zu verinnerlichen.

    Neben Marie Kondo kann ich auch sehr empfehlen, sich mal die Minimalists (minimalists.com) anzuschauen. Ihr Konzept ist noch ein bisschen generischer als das von Marie Kondo (z.B. heißt es dort „Does it add value to my life?“ anstatt „Macht es mich glücklich?“).

    Das Prinzip Minimalismus ist ja in erster Linie auch erstmal eine Einstellung. Jeder muss für sich selbst herausfinden, wie ernst man das „praktizieren“ will und welche Aspekte dabei Priorität haben.
    Die beiden Minimalists geben aber auch praktische Tipps (30 day Minimalism Game: https://www.theminimalists.com/game/) und empfehlen die ein oder andere nützliche Regel (90/90 Rule: https://www.theminimalists.com/ninety/).

    Unbedingt empfehlen möchte ich noch die Minimalism Dokumentation (https://minimalismfilm.com, u.a. auch auf Netflix). Der Film ist zwar auch von und mit den beiden Minimalists. Sie stellen aber auch viele andere Leute vor, die auf diesem Gebiet „aktiv“ sind. Ein sehr guter Film, der viele Ansätze und Ansichten beleuchtet.

  12. Also die Ordnungsfrage ist viel zu komplex für eine 5h-Sendung, zumal nur 1h dafür abgespalten wurde.

    Im Kommentar können erst recht nur Krümel behandelt werden.

    Zur Haufentechnik:
    Wenn ich einen Haufen in der Wohnung habe, wo alles, was man aufräumen muss drin ist, und alles, was außerhalb des Haufens ist, ist schon aufgeräumt, dann ist auch die ganze Wohnung aufgeräumt, denn ich habe ja ein Ordnungsprinzip (aufgeräumt: ja/nein) strikt verwirklicht.

    Ich würde da aber wahrscheinlich in den Differenzierungsabgrund rutschen und mehrere Haufen gründen, „dringend aufräumbedürftig“, „mäßig …“ oder auch „leicht/schwer aufzuräumen“.

    Paradoxerweise können nur wahre Chaoten Auskunft über Ordnung geben, da sie sich notwendigerweise viel intensiver mit Ordnungsfragen beschäftigen. Wer ständig in wohlgefälliger Ordnung lebt, hat ja gar keinen Reflexionsanlass. Wahrscheinlich erzeugt er die Ordnung unbewusst und weiß gar nichts darüber.

    Ich würde gerne aufräumen, aber vielerorts komme ich an die Unordnung gar nicht ran, oder die Orte, wohin man dies und jenes aufräumen könnte sind nicht erreichbar. Die Leiter ist zugestellt, vor der Schranktür stehen und liegen so viele Sachen, … – man könnte alles in Düppchen sammeln die man beschriftet, aber die geeigneten Stifte und Klebestreifen lassen sich nicht auffinden. Man weiß aber, man hat sie. Kaufte man neue käme eh etwas dazwischen bevor man loslegt, die neuen Stifte und Zettel würden ihren Weg ins Verwürfelte finden und zur Unordnung beitragen statt an der Auflösung zu helfen.

    Zum Beispiel auch Netzteile.

    Netzteile kann man nach Volt oder Ampere sortieren. Tatsächlich böte sich eine Tabellenstruktur an, nur ergibt das eine sparse table, was in Koexistenz mit Miet- oder Grundstückspreisen schlecht erträglich ist. Erschwerend kommt hinzu, dass Steckergeometrie ein wichtiges, 3. Ordnungskriterium ist. Ein viertes ist, ob man die zugehörige Hardware noch hat und ob die noch funktioniert. Es ist schon sinnvoll den alten Scanner mit dem zugehörigen Netzteil aufzubewahren (wenn man ihn überhaupt aufbewahrt). Andererseits, falls man im Fall der Fälle ein 5V/0.5A-Netzteil braucht ist es blöd, dieses nicht zu finden, weil es nicht in der Sammlung ist. Gut – man könnte einen symbolischen Link anlegen und aus der Netzteilsammlung auf die Computerzubehörkiste mit dem Scanner linken. Zwar müsste man im Fall des Falles dennoch 2 Kisten hervorkramen, aber der Sucherfolg wäre gut gesichert.

    Was bei Kindern praktisch wäre: Wenn es alle Produkte in beliebigen Farben gäbe oder die Farbe nachträglich leicht zu ändern wäre, wie bei Händihüllen. Noch besser: Alles klarsichtverschalt, und man könnte Muster oder Farbfolien selbst bei jedem Objekt darunter anbringen und bei Bedarf austauschen. Die Objekte der Küche bekämen weiß, des Bades blau, Werkstatt grün, Kinderzimmer 1 gelb, 2 rot usw. – man sähe sofort in jedem Raum, was nicht reingehört. Dagegen arbeitet leider das Produktmarketing mit ihren Corporate Identities.

    Kategorienvielfalt:
    Ich habe mehrere Kartons „Elektronik“, die sich aufgespalten haben in Computer, Audiokram, Lampen, Kabel, … . Natürlich gibt es jetzt Audiokram für den Computer und schlimmer: Audiokabel für PC-Zubehör. Wenn ich auf solche Zweifelsfälle treffe werde ich erst unsicher, dann verstört, schließlich gelähmt und komme ganz von der Idee, Ordnung zu schaffen, ab. Es stehen dann 3 geöffnete Kisten Elektronik rum, der Inhalt verteilt sich langsam wie von selbst aus den Kisten heraus in die Wohnung hinein, ins fröhliche Chaos, und bedrückt mich aus allen Ecken und Richtungen.

  13. Super Sendung! Danke dafür.
    Diesen ‚Aufräumflash‘ kenne ich gut wobei er bei mir nicht lange genug anhält um allen Dingen einen festen Platz zu geben. Resultat: Ein paar Kisten mit unsortiertem Zeug bleibt immer übrig :(
    Was mir noch aufgefallen ist. Roddi hat fyyd „füd“ ausgesprochen. Das hab ich jetzt schon häufiger so gehört. Ich vermute aber das es passenderweise wie feed ausgesprochen wird.

  14. 1. Tim, ich möchte dir mit großem Enthusiasmus empfehlen, Google Earth mit einer VR Brille anzusehen. Deine Begeisterung, Orte über GE zu besuchen teile ich. Vor ein paar Tagen hatte ich Bekanntschaft mit HTC Vive. in 3D durch Städte zu fliegen ist einfach nochmal viel grandioser, v.a. wenn es ruckelfrei läuft.
    2. Hotels: ich habe in der Nacht vom 26. auf den 27. zwei Nächte nähe Bahnhof, DZ pro Nacht 110 EUR buchen können, das war ein rabattierter Preis. Wären auch noch 4-5 weitere Hotels verfügbar gewesen. Passt. Übrigens waren auch dort lauter Bändchen Träger :)

  15. Das Programm war für mein Empfinden ziemlich schwach in diesem Jahr, mal abgesehen von den Talks, deren Inhalte man hier in der Metaebene eh schon so zu hören bekommen hat, fehlte es doch ehrlich gesagt an ein paar Zugpferden wie in den letzten Jahren.
    Viele Talks haben mich derart gelangweilt, dass ich diese vorzeitig verlassen habe und das war sicherlich auch der schulmäßigen Vortragsweise geschuldet (bestes Beispiel dafür war u. a. Letty).
    Die Klassiker des CCC waren dafür durchaus unterhaltsam – nur machen die eben nicht den Congress aus, sind eher als Beilage zu betrachten.
    Schön, dass es alles wächst und größer wird, aber bitte nicht zu jedem Preis.

    Ich wäre zudem mal für eine transparente Aufschlüsselung, welche Talks nicht zugelassen wurden (wahrscheinlich auch, um CCC nahe Persönlichkeiten zu bevorzugen).

    • Geniale Idee: Eine „List of shame“ mit den 450 abgelehnten Einreichungen. Am besten sollte das Content Team noch jeweils eine einseitige Begründung dazu schreiben, wie sie es wagen konnten, den Talk abzulehnen.

    • Wenn du das Programm der Metaebene so aufmerksam verfolgst, hast du ja sicherlich auch Linus‘ ausführliche Erklärung zur Themenauswahl in Logbuch Netzpolitik mitbekommen.
      Und diese Erläuterung wiederholt sich ja eigentlich jedes Jahr, sodass man ihr kaum entkommen kann.

  16. Hi Tim,

    das war keine Freakshow, aber sowas von toll! Danke euch Vieren.

    Ich fand die Gesprächsatmosphäre super angenehm. Ihr habt Stimmen die man gut anhören kann und habt super harmoniert. Tim du und Roddi, habt echt mal intelligente Gäste gehabt. Ich fand schön wie ihr euch Bälle zugespielt habt (Champions League um bei dem Fußballsprech zu bleiben). Interessante Themen und Beobachtungen zum 35c3. Einige Dinge habe ich als Jungspund mit gerade mal 11 CCCongressen, weil ich den letzten Berliner und ersten Hamburger ausfallen lassen habe, kann einige Ansichten von euch nachvollziehen und sehe diese ähnlich. Vielleicht bin ich dann doch nicht ganz so jung, dass mich ein paar Dinge wie das Klatschritual stören. Die relativ abnehmende Internationalität habe ich auch so wahrgenommen. Man wird häufig auf deutsch von wildfremden Menschen angesprochen anstelle auf Englisch wie es früher einmal war. Da fehlt mir das Bewusstsein, dass die Person vielleicht gar nicht diese Sprache spricht. Auch war es das erste Mal unangenehm deutsch für mich als francophilen Menschen im Teahouse bei lqdn.

    Danke für diese Freakshow. Ich kann mir vorstellen, Tim, dass ein Podcastformat mit diesen Menschen gut funktionieren würde. Tolle Runde. Freakshow ist anders, lauter, quatschiger und abgedrehter, aber danke für die gute Gästeauswahl.

  17. Die völlig vorbehaltlose Lobhudelei für den Lila Podcast bzw das Label dahinter hat mich erstaunt. Spätestens seit der Liveshow der Wochendämmerung auf dem Congress, die sich von „Ben is back“ kaufen ließ, kann ich die wirklich tollen Inhalte, die Haus1 liefert, endgültig nicht mehr ohne Seelenschmerz anhören.

    Fakt ist, dass die Produktionen von Podcast“labels“ ohne Not dazu beitragen, Werbung in Podcasts in ihrer manipulativsten Form (nämlich persönlich vorgetragen) zu etablieren. Warum ohne Not? Weil hier eine „Lösung“ für ein Problem geschaffen wird, das durchweg haus(1)gemacht ist: „Podcasting macht uns so viel Spaß, da wollen wir mit Podcasts nun auch unseren Lebensunterhalt verdienen. Also MUSS fortan entsprechend Knete dabei rumkommen!“
    Das ist auch schon die schlichte Formel, auf die sich das ganze Dilemma herunterbrechen lässt.

    Klingt eigentlich ganz legitim, oder? Ist es aber nicht. Aus ähnlichen Beweggründen könnte ich z.B. in meiner heimeligen Nische, der Regenwurmcommunity, deren Teil ich zufällig bin und die ich mein geistiges Zuhause („Endlich normale Würmer!“) nenne, kleine Mützen für Regenwürmer häkeln und eines Tages beschließen: Das macht mir so viel Freude, ich möchte davon leben können. Ich verschenke die Mützchen jetzt nicht mehr, sondern die Regenwürmer sollen dafür Geld spenden. So weit, so gut. Aber wenn das nicht reicht, dass ich davon ohne Hauptjob meine Miete zahlen kann, sticke ich ebent Werbung auf die Mützen! Und zwar mit meiner vertrauenswürdigen, persönlichen Handschrift! In Trumpwurm-Land klappt das ja auch, man muss die Würmer nur daran gewöhnen…
    Und überhaupt: Ich bin GEZWUNGEN, so zu handeln, denn einen besonders großen Markt werde ich mir mit meinen speziellen Regenwurmmützchen auf absehbare Zeit sowieso nicht erschließen können. Obwohl es ein Qualitätsprodukt ist.

    Gerechtfertigt wird die Werbung dann vor allem damit, dass die Produktion der Mützen ja außerordentlich zeitaufwendig sei, jetzt, wo sie so professionalisiert wurde, damit sie besser vermarktbar ist. Man habe sogar zusätzliches Personal einstellen müssen, das nun eben auch bezahlt werden müsse! Das Problem dabei ist wie gesagt, dass der aus der Luft gegriffene Wunsch, mit Regenwurmmützen Geld verdienen zu wollen, klammheimlich – und daher von manchen Regenwürmern unbemerkt – zur Notwendigkeit erklärt wurde.

    Wie klingt die ganze Story nun, da sie in die Regenwurmwelt abstrahiert wurde? Ziemlich egoistisch wirkt sie, oder? Ich als Podcastlabelgründer_in möchte, dass meine Idee funktioniert, also soll die ganze Welt sich aus den Angeln heben, bis sie es tut. Dass ich damit schleichende Schäden anrichte, weil ich den Kapitalismus in eine der letzten freien und privaten Nischen des Internets vordringen lasse, nehme ich billigend in Kauf, damit mir mein zur Notwendigkeit umetikettierter Wunsch erfüllt wird, davon Leben zu können. Das ist jetzt einfach so. Denn des Menschen edelstes Ziel ist es heutzutage, „sich selbst zu verwirklichen“. Und außerdem ist das älteste „Argument“ der Menschheit auf meiner Seite, nämlich: Die anderen machen’s doch auch…

    Manche Hörer ziehen da mit, denn sie kennen das Problem „Jeder muss ja irgendwie Geld verdienen“ natürlich aus ihrer eigenen Lebenswelt. Die schweigende Mehrheit aber stört sich genau an diesem „irgendwie“ und kann es vielleicht nur nicht besser in Worte fassen als mit einem diffusen „Werbung ist kacke!“, das dann von den Podcastern, die den Pakt mit dem Werbeteufel eingegangen sind, leicht ignoriert werden kann. Der Hörer hingegen kann die Werbung nicht einfach wegignorieren, wenn er den Werbetreibenden nicht bezahlen möchte. Und mit jedem Klick auf den Vorspul-Button stirbt ein kleines Stück Podcastliebe.

    Podcasting war ein wunderbar dilettantisches Medium, das seinen ganzen Charme daraus bezog, eben nicht professionalisiert zu sein. Der ganze Sinn dahinter war, dass es sich jede_r erlauben konnte, mit einem Mikrofon ausgestattet völlig unabhängig (!) zu senden. Nun wird Stück für Stück die Podcastingseele im wahrsten Sinne des Wortes verkauft, und auch der von schlauen Menschen produzierte Lila Podcast macht frohen Mutes mit.

    Das Traurigste daran ist der banale Grund. Geld. Denn es bettelt niemand darum, dass sehr viel Arbeit in feature-artige Sendungen gesteckt wird wie im Radio. Es verlangt niemand die irre Taktung der Podcastlabel-Produktionen. Es fleht die Podcastproduzenten niemand an, dass sie sich laut Eigenaussage an den Rand eines Burnouts arbeiten, mit dem nun wirklich niemand geholfen wäre. All das sind die eigenen Entscheidungen der Macher, weil sie eines Tages beschlossen haben, vom Podcasting leben können zu wollen. Aber den Preis dafür, nämlich die Kapitulation vor der Werbeindustrie, sollen nun alle zahlen. Man kann es drehen und wenden, wie man möchte: Besonders fair oder gar integer ist das nicht. Auch weitsichtig ist es nicht, denn hat man ein Fehlverhalten erst einmal normiert, gibt es keinen leichten Weg zurück. Deshalb wird es (sicher nicht nur) bei mir weiterhin ein ungutes Gefühl auslösen, wenn ich Werbung in Podcasts höre und es wird weiterhin egal sein, wie gut die Werbung als solche gekennzeichnet ist. Man hört schmerzerfüllt dem Ausverkauf eines einst fabelhaft freien Mediums zu, und das ist es, was so ein Unwohlsein verursacht, das auch mit noch so viel Offenlegung der Beweggründe nicht so einfach wegzudiskutieren ist.
    Aber wahrscheinlich bin ich einfach nur eine Hörerin, die zu sehr in der Vergangenheit lebt, als es bei Podcasting noch nicht so frustrierend oft um Geld ging.

    • Nun, auch ich würde keine Podcasts mehr machen (zumindest nicht ausschließlich und schon gar nicht in dem Umfang), wenn ich damit kein Geld verdienen würde. Und dass, wenn jemand feststellt, dass man das gerne macht, beschließt, das für sich (und andere) zu ermöglichen bedeutet nun mal, dass man einen Weg der Refinanzierung finden muss. Ob man das nun mit Sponsoring, Werbung oder Spenden macht ist dabei eine individuelle Entscheidung, da finde ich jetzt nichts Verwerfliches dran. Für mich selbst Werbung in den Sendungen ein No-Go, aber ich muss auch akzeptieren, wenn andere das anders sehen. Wenn es für Dich als Hörerin nicht akzeptabel ist, kann ich das nachvollziehen. Aber das ändert nichts an meiner Wertschätzung der inhaltlichen Ausrichtung des Lila Podcast.

    • Der Unterschied zwischen den Würmern und den Podcasts ist nur, dass du für deine Würmer vermutlich weder Spender/-innen noch Werberpartner/-innen engagiert bekommst.

      Ehrlich gesagt finde ich die Einstellung wirklich überdenkenswert. Du musst einfach mal sehen wie viel Arbeit in der Vorbereitung einer solchen Sendung steckt. Es gibt da ein einfaches Gedankenexperiment: Könntest du dir vorstellen, dass eine Firma, ein Verlag o.ä. ein Projekt ins Leben ruft … so eine regelmäßige Sendung, irgendwas mit Audio und da aktuelle Themen des Feminismus aufgreift? Eine Radioshow vielleicht, beim Deutschlandfunk? Die dann Recherche machen, Gespräche führen, eventuell interessante Inhalte aus den Medien heraussuchen und verlinken? Und die dieses Projekt dann mit Stellen und einem Budget ausstatten?

      Ich kann mir das durchaus vorstellen und damit sind wir an dem Punkt, an dem es problematisch wird. Manche machen das für Hobby, manche machen das für Geld. In vielen anderen Bereichen ist dieses Nebeneinander von Hobbyisten und Erwerbstätigen schwer vorstellbar … „Ach heute operiert sie der Herr Müller, der macht das so gerne da lassen wir den mal ran. Der macht das sogar für lau, wir konnten dafür ne Chirurgin vor die Tür setzen!“ Podcast hat aber eine relativ geringe Einstiegshürde, erfordert keine formelle Qualifikation und ist auch eine experimentelle Spielwiese für Nischenfreunde. Aber gerade das ist doch das tolle an dem Format: jeder kann sich beteiligen und das Angebot pluralistisch, bunt, vielfältig machen. Ob es ein Tim Pritlove ist, der mit sehr harter Arbeit eine unglaublich privilegierte Position erarbeitet hat als Medienschaffender völlig unabhängig von Werbung zu sein, ob das die Lage der Nation ist in der ein vollausgebildeter Journalist über mehrere Finanzierungsquellen sich selbst Honorare für aufwendige Recherchen zahlt oder ob es der Hobby-Enthusiastencast der Eisenbahnfreunde Hintertupfingen („Folge 001 – Alle einsteigen bitte“) ist, der es für Ruhm und Ehre und ab und an ein Päckchen mit Modellbahngleisen tut. Widerspricht es nicht gerade einem modernen Feminismus ausgerechnet vom lila Podcast zu verlangen ihre Arbeit ohne Entgelt zu verrichten? Mir scheint diese Forderung entstammt dem oft zitierten „Wer etwas gerne tut muss dafür nicht bezahlt werden“. Das finde ich eine katastrophale Vorstellung, weil sie dazu führt dass soziale oder künstlerische Berufe massiv unterbezahlt werden. Auch wenn die Damen vom lila Podcast ihre Produktionen gerne vorbereiten und durchführen bewegen sie sich auf einem Niveau, das man das durchaus als Produkt professioneller Arbeit bezeichnen kann. Zumindest sehen das ihre Werbepartner/-innen so, die ja offensichtlich bereit sind Geld zu investieren. Und wenn sie das Projekt auf dieser Ebene nur laufen lassen können wenn eine Finanzierung stattfindet ist es auch in Ordnung das zu tun. Immerhin wäre die Alternative oftmals das Programm einzustellen.

      • Hallo Mustamie,

        ich sehe, dass Du von der Arbeit ausgehst, die in einem Produkt stecken kann. Das ist mir als hörer egal, mich interessiert der Inhalt mehr als der damit verbundene Aufwand. Wenn der Produzent entscheidet, die gleichen Inhalte mit weniger Abrbeit zu veröffentlichen, werde ich dennoch zuhören, weil die Inhalte mich interessieren. So lange es qualitativ einigermaßen in Ordnung ist, bin ich dabei.

        Wenn ich aber, für eine Qualität die ich nicht verlangt habe, in einer Häufigkeit, nach der ich nicht gerufen habe, von Labels die mir egal sind, mit Werbung bedrängt werde, nach der ich auch nicht verlangt habe, dann höre ich es nicht mehr.
        Den lila Podcast werde ich nie hören, so lange er auf Werbung setzt. Ich habe keine Lust auf Werbung, feministisch hin oder her ist mir egal, ich kann auf vemeintlich tolle Inhalte verzichten, so lange ich werbefrei Inhalte hören kann, die mich interessieren.

        Es ist nicht eine Frage des Einsehens, „Werbung muss sein, wegen der vielen Arbeit.“. Es ist eine Frage der Selbstachtung, der Achtung gegenüber dem Hörer und der Achtung der Community. Gerade die LdN macht heute Werbung für Ford Verbrennerautos und rictig sich inhaltlich im Podcast gegen eine solche Politik. Wem soll ich das noch Glaubwürdigkeit unterstellen? Dem veganen Podcast der für die Schlachtplatte bei Aldi wirbt? Es ist ja Geld für einen guten Zweck.

        Ein weiterer wichtiger Punkt (gerade im Zusammenhang mit Feminismus) ist die emanzipation. Gerade Podcasts sind ein emanzipatorisches Medium, mit nidrieger Eintrittsschwelle und für fast jeden einfach zugänglich. Hier kann informiert werden, jenseits der Regierungs- und Oligopolmedien. Jenseits der Fakenews und des Marketinggewäsches der Mietmäuler in den Medien.

        Hier gibt es lange Strecken, die mein Denken nicht verachten undunterfordern und nur noch entertainen wollen – leider gibt es solche Podcasts auch und mehr als genug davon.

        Jetzt kommt aber der lila Podcast daher udn sagt, für diese tollen Inhalte brauchen wir aber Geld, weil es so viel Arbeit macht und wir dann nicht genug Zeit haben und kapitalisch ausbeuten zu lassen. Ach die Hörer wollen es nicht bezahlen? Dann muss Werbung her! Wir wollen diesen Podcast machen, es ist ein tolles Gefühl. Dafür nehmen wir Werbung in Kauf. Ja, wir uchen danach, lassen uns von einem Label vermarkten.

        Für mich ist das Hurerei. Es ist do schön, sich alles leisten zu können was wir machen wollen, dafür gehen wir auch (etaphorisch) auf den Strich.

        Von all den toxischen Effekten, die Werbung schon im Vorfeld hat und erst Recht, wenn in einem Podcast tatsächlich verwendet, gar nicht zu sprechen.

        Arvid

        • Wenn dir die Arbeit die dahinter steht egal ist, dann ist dir im Endeffekt der Podcast egal. Das hat etwas mit Wertschätzung zu tun, die du scheinbar für die Podcaster/-innen nicht übrig hast. Es tut mir leid, aber meiner Meinung nach ist die richtige Antwort auf fast alle deine Punkte: „Na dann hör halt was anderes, statt dich ewig zu echauffieren.“ Es ist ja nun beileibe nicht so, dass es keine nicht-kommerziellen Alternativen mehr gäbe. Stimm mit den Füßen ab, deabonniere und such dir was anderes.

          Zur Lage der Nation: Es wird immer davon geredet, wie fragwürdig das Werben für Autos ist und gleichzeitig bla bla bla. Letztendlich blieb es dann bei einer ominösen Beeinflussung, die ich so nicht gespürt habe. Wäre dem so gewesen –> meine Strategie wäre die obige, deabonnieren und was Neues suchen. Es gab für mich aber keine wahrnehmbare Beeinflussung, im Gegenteil. Sicherlich mutet es etwas merkwürdig an, wenn der Herr Banse plötzlich die Zugkraft der neuen Fords lobpreist aber auf der anderen Seite ermöglicht es mir die Lage kostenfrei jede Woche zu hören – und da ich sie nach wie vor sehr gut recherchiert finde bleibe ich dabei. An dieser Stelle möchte ich betonen: das was die machen ist kein Hobby, sondern Arbeit. Journalistische Arbeit. Für sowas stellt man Menschen an. Warum (!) sollen die das umsonst machen? Klar kann man andere Finanzierungsmodelle wählen, aber offensichtlich gibt es nicht genug Abonnenten um das Projekt alleine zu finanzieren. Scheinbar gibt es also eine breite Mehrheit, die bereit ist Werbung zu akzeptieren um dafür die Sendung kostenfrei zu bekommen – wo ist das Problem?

          Ich finde dieses „Mimimimi“ einfach nur albern. Wenn es denn tatsächlich so wäre, dass es nur noch kommerzialisierte Projekte gäbe. Aber dem ist nun mal nicht so, es gibt ein breites Angebot. Die Nische hat den Podcast gefunden, ihn aber nicht für sich gepachtet. Es ist okay, wenn Leute da hinkommen und Geld verdienen möchten. Man muss die nicht mögen, man muss die nicht hören. Aber im Internet ist genug Platz für alle und wenn du das alles nicht magst dann geh doch woanders hin. Außerdem glaube ich, dass du die Effekte von Werbung maßlos überschätzt. Das wurde mal ziemlich hochgejazzt, mittlerweile kommen die Kommunikationswissenschaften da aber auch wieder auf dem Boden der Tatsachen an und sehen ein, dass hier vielleicht doch etwas übertrieben wurde.

      • Es geht nicht darum, dass Podcasts kein Geld verdienen sollen. Es geht um das „wie“.
        Spendenfinanzierung – kein Problem. Auftragsarbeiten – kein Problem. Abomodell – kein Problem. All das sind direkte, unzweideutige Wege, die niemandem Schaden zufügen, sobald es nötig wird, Ausgaben zu decken. Aber von einer Vertrauensperson eingesprochene Werbung, die den Hörer_innen Bedarf nach einem Konsumprodukt einreden möchte, der vor der Werbemaßnahme gar nicht existierte? Mit der als Begründung getarnten Bequemlichkeitsausrede, dass der Zweck nun mal die Mittel heilige?!

        Vielleicht habe ich nicht verständlich genug rübergebracht, worin der Schaden liegt, den Podcastwerbung erzeugt, weil ich nicht daran erinnert habe, dass Podcasts weit mehr sein können als eine böhmermann’sche Massenveranstaltung oder ein zusätzlicher Vermarktungskanal eines YouTubers.

        Stell dir vor, du triffst dich regelmäßig mit deinem besten Kumpel auf ein Bier. Weil du ihn so magst, übernimmst du am Ende immer die Rechnung und tust das auch sehr gerne. Aber zu Beginn eurer Treffen will dir der Freund neuerdings JEDES MAL erst weismachen, wie toll die Matratze sei, die er sich letztens nach Hause liefern hat lassen. Manchmal unterbricht er sogar euer intensives, persönliches Gespräch mittendrin, um kurz loszuwerden, dass du beim nächsten Müslikauf 15% Rabatt bekommst wenn du seinen Namen nennst.
        Was genau mit deinem Kumpel passiert ist, kannst du nur erahnen. Früher war er jedenfalls nicht so. Auf Nachfrage sagt er nur, dass er sich eben ein bisschen was dazuverdienen müsse, um eure Freundschaft weiterhin refinanzieren und ihr hohes Level halten zu können. Einen anderen Weg als über diese klitzekleinen Werbebötschäftchen, die doch nun wirklich nicht groß stören würden, sehe er nicht.

        Eine unglaubliche Geschichte. Sie spiegelt aber wider, was passiert ist, wenn man nicht ausblendet, was Podcasts früher einmal waren, bevor versucht wurde, sie zu „professionalisieren“. Podcasts waren ein gutes Gespräch, bei dem du nicht ständig deinen mentalen Abwehrreflex trainieren musstest. Podcasts waren noch nicht auf dem Weg zum schnöden Influencertum. Podcasts waren persönlich und ehrlich. Podcasts waren echte Freunde im Ohr.
        Diesen Freund_innen nun dabei zuzuhören, wie sie mein Vertrauen zu ihnen monetarisieren, schmerzt mich persönlich sehr. Ich verliere dadurch Stück für Stück meinen Bezug zu ihnen, und das tut mir weh, weil mir Podcasts wichtig sind.

        Ich stelle hier auch nicht die inhaltliche Qualität zur Debatte oder den Wert der Arbeit der Podcastproduzent_innen. Wie gesagt schätze ich beispielsweise den Lila Podcast sehr. Ich frage nur, wie die Moral so leicht auf der Strecke bleiben kann, wenn es darum geht, seine eigenen Wünsche durchzusetzen.
        Die Forderung klingt in manchen Ohren vielleicht unerhört, aber man muss nicht alles machen, nur „weil man es kann“. Man muss Werbung in Podcasts nicht als normale und unausweichliche Notwendigkeit deklarieren, nur, weil man durch die Einnahmen eventuell auf einen klassischeren Job verzichten kann. Niemand ist gezwungen, einen ehemals unabhängigen, sich von einer funktionierenden Community selbst tragenden Ort im Netz mit der Kapitalismuswalze zu planieren, nur, weil irgendwelche Werbetreibenden eine gute Investition wittern.

        Stell dir ein Kunstmuseum vor, das kürzlich um einen riesigen Neubau erweitert wurde. Um diesen Neubau zu finanzieren, wird darin jedes zweite Gemälde durch ein Ölportrait von Red Bull ersetzt. Links ein echter, zart schimmernder Monet – herrlich! Rechts daneben die blau-rote Dose in Öl – whaaat?! Würdest du so ein Museum wirklich gerne besuchen? Könnte sich dein Kunstgenuss frei entfalten? Oder wäre es nicht besser, auf einen Anbau zu verzichten, bis die Museumsbetreiber_innen wirklich ein tragfähiges, unbedenkliches Finanzierungskonzept beschlossen haben anstatt den lächerlichen Deal mit Red Bull einzugehen?

        Die ehrliche Antwort darauf ist nur dann unangenehm, wenn man es gewohnt ist, stets den leichteren Weg zu gehen.

        Podcaster_innen waren immer so stolz auf Ihre Nische. Aber ich frage mich, ob sie es je wirklich waren. Denn auf einmal geht es, wie überall anders auch, um Wachstum und Reichweite. Auf einmal wandelt sich Idealismus in selbstgerechte Gier. Der Business-Gedanke hat voll eingeschlagen, lässt Geld niederregnen und die zu Größenwahnsinn Verführten verleugnen, während sie es aufsammeln, wohin Kommerzialisierung bisher noch in ausnahmslos jedem Bereich des Internet geführt hat: Zu hohen Gewinnen auf der Geberseite und zu einem schleichenden Selbstbestimmtheits- und Bedeutungsentzug auf der Nehmerseite. In letzter Instanz wird auch der Spaß an der Sache flöten gehen, aber das merkt man für gewöhnlich erst dann, wenn es längst zu spät ist und beispielsweise Bloggen nurmehr bedeutet, sich bei Facebook einzuloggen.

        Wem das alles zu viel Schwarzmalerei oder zu weit hergeholt ist, der/die lege sich eine beliebige Episode eines beliebigen Podcasts von vor zehn Jahren in den Player und berichte, wie furchtbar mühselig es ist, derart langweilige, unterproduzierte Sendungen anzuhören, hinter denen kein professionelles Podcastlabel stand. Man achte außerdem genau darauf, wie viel – von Werbung abgesehen – inhaltlich fehlt, als Hörerzahlstatistiken und Finanzierung noch nicht ständig thematisiert wurden. Und man rätsle gemeinsam mit mir, wie die Macher_innen es damals bloß geschafft haben, trotz alledem stets für genug Essen im Kühlschrank zu sorgen.

        Mir ist klar, dass vieles von dem, was ich hier aufführe, pure Kapitalismuskritik ist. Aber seit wann liegt darin etwas Schlechtes?

        • Podcaster/-innen sind aber nicht meine besten Freunde, nur weil ich ihnen zuhöre. Du bist doch auf einem Irrweg, indem du das alles viel zu sehr auf dich persönlich beziehst. Offensichtlich sehen die Produzentinnen des Lila Podcast kein moralisches Dilemma darin Werbung zu schalten und ihre Sendung zu produzieren, warum regst du dich darüber auf? Hör es doch einfach nicht mehr. Du hast kein angeborenes Recht auf kostenfreie Versorgung mit werbefreien Podcasts. Die Alternative ist die Paywall, auch nicht besser oder?

          Podcast ist ein Medium, nicht mehr und nicht weniger. So wie es kommerzielle Flyer und antikapitalistische Flugblätter gleichzeitig in die Druckform geschafft haben, so ist ein Nebeneinander von kommerziellen und nicht-kommerziellen Podcasts problemlos möglich. Das Internet ist groß genug für alle. Wenn die Lila Podcasterinnen ihr Projekt eben nicht nur als lustiges Hobby, sondern als ernsthafte Beschäftigung ansehen mit der Absicht damit vielleicht auch den Lebensunterhalt zu bestreiten dann frage ich mich, warum du das kritisieren musst.

          Nur noch auf Spendenbasis und im Auftrag zu arbeiten würde dazu führen, dass viele Projekte sterben. Die Menschen sind nicht bereit im Internet für so viele Projekte Geld zu lassen. Letztendlich stößt man auf eine der großen unbeantworteten Fragen, die auch Verlage und andere Medienschaffende umtreibt: wie kriegt man es hin, dass man im Internet überleben kann. Da entwickeln sich verschiedene Modelle und wir werden sehen welches sich durchsetzt.

          Kapitalismuskritik ist nicht per se etwas schlechtes. Aber in diesem Fall trifft es einfach die falschen, nämlich die „kleinen“ Medienschaffenden, die irgendwie versuchen sich ein Standbein aufzubauen. Wenn du Kapitalismuskritik üben willst, dann versuchs doch mal … mit dem Kapital?

        • Ganz im Gegenteil Sara, Kapitalismuskritik ist gut und erforderlich. Jeden Tag mehr. An einem Punkt allerdings stimme ich dir nicht zu: Es ist nicht so, dass es auf die podcaster Geld regnet. Der „Werbemarkt“ für Podcasts in DE umfasst vielleicht einen zweistelligen Millionenbetrag / Jahr.
          Sagen wir dreißig Millionen, was schon eher hoch gegriffen ist. Diese verteilen sich auf etwa 2 Millionen Minuten Poscastproduktion je Jahr in deutscher Sprache. Das macht 15 Euro je Minute sendefähiger Produktion, geteilt durch ca. 2 Produzenten. Macht, grob gerechtnet, 8 Euro je sendefähiger Minute, die mit dem Faktor (Aufwand 2-4-:1) erstellt wird. Soll heißen, 2 Leute erstellen 120 Minuten Aufnahme und nach einer Bearbeitung von zwei Stunden bleiben 90 Minuten übrig. Das sind sechs Stunden Aufwand, um 90 Minuten zu verbreiten.

          Nicht gerechnet die Vorbereitungszeit (z.B. Sendeplanung, Shownotes, die Zeit die erforderlich ist, die sonstigen Kosten zu erwirtschaften, Gerätschaften, Server, Lizenzen, Reisekosten, und so weiter.
          Am Ende sind es nicht sechs Stunden, sondern eher in Richtung 10 Stunden, die an Aufwand entstehen.

          Dafür bekommst Du dann aber Deinen gerehcten Anteil von 90 * 8 = 720 Euro je Episode. Geteilt durch zwei immerhin noch 360 Euro für jeden der Produzenten.

          Nun ist Dein Podcast aber nicht so werbefreundlich wie er in den Augen der Werbetreibenden sein könnte, nicht weit genug oben in den Charts, nicht häufig genug erscheinend und deswegen nicht notwendigerweise aktuell, keine prominenten Gäste oder wenigsten Skandälchen, kein Krawall, sondern Fakten, kein Sex, sondern Science, zu kurz, zu lang, zu intellektuell, zu anspruchslos.

          Als kriegst Du nicht 720 Euro für den Podcast, denn es gibt geeignetere Podcasts für die Werbung, sondern nur ein Viertel (immerhin) mehr ist Dein Podcasts nicht wert (dem Werbenden). Also 180 Euro für die 90 Minute Onlinematerial, entsprechend entweder 20 Euro je Minute Cast oder 9 Euro je Produzent pro Stunde Arbeit. Dafür habt ihr eure Seele verkauft, macht Werbung für Dinge an die ihr nicht glaubt, verkauft die Aufmerksamkeit und das Vertrauen der Hörerschaft.

          Letztlich auch das Interesse der Hörer. Bleibt zu hoffen.

          Nein, es regnet kein geld auf die Podcaster, nur auf die größten Haufen wird noch draufgeschissen. Für den Durchschnittspodcaster (mir fiel nichts besseres ein) bleiben die Motivationskrümel und die Sticker.

          Und noch eins Sara, auch Auftragsarbeiten können Werbefinazierte Podcasts sein, können. Wenn die zum Zwecke des Gelderwerbs gemacht werden, finde ich, sollte das dem Hörer gegenüber transparent gemacht werden. Ich habe das Dirk Primbs im Sendegate gerade geschrieben: Eventuel (hängt von meinem Gesundheitszustand ab) mache ich eine Reihe von Auftragsproduktionen für die Uni Göttigen, nämlich über seltene erkrankungen, für die Betroffenen und Anghörigen, weil die Ärzte zu wenig Zeit haben, Alles zu erklären und die Patienten lange brauchen, bis sie verstehen und akzeptieren.

          Ich habe vorgeschlagen das zu machen und habe gesagt, das ich die tatsächlichen Kosten (hauptsächlich Fahrkosten) erstattet haben möchte und sie haben mir noch ein Klinikessen draufgepackt. Das halte ich nicht für Gelderwerb, würde es aber dxennoch transparent machen wollen.

          Im Übrigen würde ich gerne mit Dir einen Podcast zu dem Thema Werbung aufnehmen wollen, wenn Du Interesse haben solltest.

          Danke. Arvid

          • Mustamie: Für dich sind Podcasts offenbar schon das, was ich so fürchte: Austauschbare Bespaßungsangebote irgendwelcher Networks, bei denen es völlig egal ist, wer hinter dem Mikrofon sitzt. Es gibt keine Alternative zur persönlichen, intelligenten und aufgeklärt ruhigen Weise, in der die Stimmen des Lila Podcasts über Feminismus sprechen. Ich höre Podcasts vor allem der Macher_innen wegen, deshalb kann ich nicht einfach wechseln wie bei einem Stromanbieter.

            Arvid: Wenn die Summe, die man als Entschädigung dafür angeboten bekommt, dass man kontextlose Werbung in den eigenen Podcast lässt, kein prasselnd warmer Regen ist: Umso schlimmer! Warum lässt man sich dann überhaupt darauf ein, ohne rot zu werden von einer Marketingagentur diktierte Werbesprüche einzusprechen, wenn nicht für einen echt dicken Batzen Geld? Ich verstehe es einfach nicht.
            Dein Angebot, mit dir über dieses Thema eine Sendung aufzunehmen, muss ich freundlich ablehnen. Ich bin keine Podcasterin und möchte auch keine werden.

            Ich gebe auch auf, hier weiter meinen Standpunkt verdeutlichen zu wollen. Ob es mir und den anderen Werbeverweigerern gefällt oder nicht, die Geldbüchse der Pandora ist geöffnet worden und wenn Münzen auf dem Tisch liegen, räumt man sie eben ab. Podcasts werden unwiderruflich in eine neue Richtung umgedeutet, die trotz aller Flauschversprechen der Community Hörer_innen wie mich zurücklässt. Ich glaube, ich gehöre einfach zu langsam in Vergessenheit geratenden alten Garde derer, die weitaus mehr an den Persönlichkeiten der Leute hinter den Mikrofonen hängen als an deren Marktwert oder Reichweite. Für mich waren Podcasts immer eine Herzensangelegenheit und nicht nur irgendein Infotainment-Gefasel, das man nebeher beim Kochen hört und bei dem es im Grunde egal ist, wer da spricht und ob der Gedankenfluss immer mal wieder durch Reklame unterbrochen wird. Das ist auch der Grund, warum ich mich dazu entschieden habe, Zeit zu investieren und mal konzentriert meine Sichtweise wiederzugeben.

            Auf einem anderen Kanal wurde mir für meine Äußerungen hier gleichzeitig Unverschämtheit, Mimosentum und *Gähn* vorgeworfen, aber mich trifft es wirklich so hart, wie ich in meiner Freunde-im-Ohr-Analogie zu beschreiben versucht habe, wenn meine Lieblingspodcaster_innen „Radiosender mit PR-Abteilung und Buchhaltung“ spielen und auf einmal nur noch „Wachstum“ und „Masse“ statt „gemütliche, intellektuell identitätsstiftende Nische“ im Kopf haben. Es tut real weh, meinen persönlichen Wohlfühlort im Internet aufgeben zu müssen, weil die fehlende Weitsichtigkeit einiger Sendenden den Themenkomplex „Kommerz im Podcasting“ einfach mit „Was will die denn?! Is doch voll ok! Endlich sind wir wer!!“ abgehakt hat und so mit derart schlechtem Beispiel vorangeht, dass Neupodcaster_innen sich noch vor der Aufnahme ihrer ersten Folge erkundigen, wie man eigentlich an Sponsoren kommt. Mir bleibt deshalb nichts anderes übrig, als da auszusteigen.

            • Liebe Sara, ich unterschreibe jeden Deiner Sätze. Auch ich bin dabei, meine Freunde zu verlieren. Sobald Geld ins Spiel kommt, geht alles vor die Hunde. Klar, „jeder muss seine Miete verdienen“, hast du alles korrekt und virtuos zusammengefasst. Warum keine Kapitalismuskritik?

            • Hallo Sara,
              ich kann ich deine Meinung durchaus verstehen – ich teile sie sogar. Ich mag auch keine Podcasts, in denen offensichtlich Werbung gemacht wird.

              Allerdings bleibt bei dieser Diskussion ein wesentliche Punkt ungesagt: das ich keine Werbung mag ist mein Problem! Es ist eine ungerechtfertigte Anspruchshaltung an Dritte – die Podcaster/innen. Wie kommst du darauf, das diese Personen uns irgendetwas schuldig sind? Woher kommt der Anspruch, das ein bisher werbefreier Podcast so bleiben muss?
              Lieber Einstellen statt Werbung einblenden?
              Haben wir durch „treue Hörerschaft“ einen Anspruch auf Mitsprache und Mitentscheidung erworben?

              Nein.

              Die Einzigen, die entscheiden sind die Podcaster/innen – die Zeit, Geld, Blut und Schweiß in die Podcasts investieren, die wir alle so lieben. Gerade der höhere Aufwand, den einigen Podcaster/innen betreiben, machen die Podcasts besonders. Und wenn dieser Aufwand nicht durch Spenden getragen werden kann, höre ich mir lieber Werbung an, als das der Podcast eingestellt wird.

              Manchmal muss man auch mal seine Privilegien checken – so hätte man es jedenfalls in den 2000er gesagt.

              • Stimmt. Wenn mein ansonsten eigentlich recht vernünftiger Nachbar sich in Zeiten des Klimawandels ’nen Großstadtpanzer kauft, dann sage ich auch nichts. Geht mich nix an, ist dessen freie Entscheidung. Kein Wörtchen der Kritik kommt da über meine Lippen, denn „irgendwie“ muss er sich ja gegen die wachsende Unfallgefahr (irre Radfahrer_innen!!) im Straßenverkehr schützen und eine andere Methode, als noch mehr Blech in die überfüllten Straßen zu pumpen, sehe ich ehrlich gesagt auch nicht. Früher kam er zwar mit einem Kleinwagen aus, aber okay. Die Zeiten wandeln sich halt, außerdem kurbelt er so die Wirtschaft an! Und dass er den anderen Leuten im Haus suggeriert, dass es vollkommen legitim, ja, nötig ist, in der Innenstadt safaritaugliche SUVs zu fahren und sie über kurz oder lang dazu bringt, ebenfalls tonnenschwer aufzurüsten, daran gibt es absolut nichts zu kritisieren. Wir müssen schließlich alle wachsen, das ist das Diktat unserer Zeit!!

                Es gibt keine Alternativen zu SUVs. Kleinwagen haben nicht so viel PS, außerdem kommt man echt schwer an die ran. Und auf das Privileg (hier passt das Wörtchen auch 2019) der motorisierten Mobilität ganz zu verzichten und wie früher Fahrrad zu fahren oder gar zu Fuß irgendwo anzukommen, das kannste knicken, da gebe ich dir völlig recht.

                Übersetzungshilfe (weil ich den Verdacht habe, dass meine Vergleiche sonst wieder fehlzünden):
                SUV = eingesprochene, manipulative Werbung
                Kleinwagen = Auftragsproduktionen und Sponsoring
                Fahrrad = direkte Finanzierung über Hörer_innen
                zu Fuß = werbefreie Oldschool-Podcasts

  18. Anfangs fand ich es etwas befremdlich, wie sich 4 Personen so schnell eine Meinung über Marie Kondo bilden konten, ohne je ein Buch gelesen, oder ihre Sendung gesehen zu haben.
    Die Annahme, dass es da um Minimalismus geht ist komplett falsch. Die Grundidee ist nicht, weniger zu besitzen, es geht darum nur Dinge zu besitzen, die einem ein gutes Gefühl geben, die einem wichtig sind, oder man irgendwie froh ist sie zu haben. Und damit das so bleibt, werden sie in einer Art aufbewahrt, die sie nicht wieder „verschwinden“ lässt.
    Das hat nichts mit Minimalismus zu tun. Wer ein großes Haus hat, der kann ja gerne 50 Kisten Weihnachtsdeko (ich glaub es war Folge 3) haben. Nur bitte so, dass es keine Belastung ist.
    Ich bin froh, dass Tim dann den Enthusiasmus von Marie Kondo gesehen hat und angefixt wurde. Ich finde die Ansätze von ihr so wunderbar nerdig und logisch, dass ich mich wundere, dass KonMarie noch nicht bis in die Nerdspäre gelangt ist.
    Es geht ja darum sich nur mit Dingen zu umgeben die kein „Kram“ sind oder anderweitig belastend. Ob das nun Steckerleisten sind, bei denen man froh ist, dass man im Keller griffbereit 5 auf Reserve hat, oder Küchengeräte, mit denen man leckere Dinge zaubern kann, ist nur eine Frage der Perspektive. Der seit 2 Jahren defekte Toaster im Keller aber macht nichts, ausser einem schlechtem Gewissen, dass man ihn noch nicht repariert, oder entsorgt hat.
    Aber wen Gaffertape und Kabelbinder nicht glücklich machen, der hat auch sonst wenig Spass im Leben.
    In diesem Sinne, fröhliches Aufräumen.

    Nachtrag: Die Falterei dient dazu Dinge hochkant und somit sichtbar verstauen zu können. Handtücher hochkant, führen dazu, dass man das nimmt, was man nehmen möchte und nicht, das was gerade oben liegt.
    Das gibt ein andere Sichtbarkeit und Bewusstsein für die eigenen Besitztümer.

    • „Anfangs fand ich es etwas befremdlich, wie sich 4 Personen so schnell eine Meinung über Marie Kondo bilden konten, ohne je ein Buch gelesen, oder ihre Sendung gesehen zu haben.“

      So much this. Ich meine, der Abschnitt war trotzdem ganz unterhaltsam, deshalb war es an dieser Stelle erträglich, aber ich war schon überrascht dass selbst intelligente Menschen in der Metaebene nicht davon absehen können über eine Sendung zu spekulieren, die sie noch nie gesehen haben…

      • P.S.: Was umso unnötiger war, da ihr ja aus euch selbst heraus ganz viel interessantes und wichtiges zum Thema Aufräumen allgemein zu sagen habt. Alleine die Lehren des Diskordianismus kann man ja nicht oft genug zitieren. Auch der Abschnitt als ihr dann die Prinzipien auf Wikipedia(?) nachgeschlagen und den Trailer geschaut habt, war sehr unterhaltsam… :)

  19. Nur der Vollständgkeithalber – es gibt andere, jährlich stattfindende Veranstaltungen – im Tech Bereich – am selben Ort, die (noch) größer sind als der C3: u.a. WebSummit in Lissabon, TheNextWeb in Amsterdam.

  20. Kommentare zum Thema gibt’s von mir hier nicht. Aber: Ich hab die Episode gestern Vormittag gegen 10 Uhr gestartet und heute Vormittag gegen 10 war ich durch.

    Als dann am Ende gesagt wurde, die 5h wären gerissen, hab ich sehr blöde geguckt. Selten – auch hier in der FS – gab’s eine derart kurzweilige Folge in dieser epischen Länge. Kann also nur gut gewesen sein inklusive Gäste. Danke! (Vor allem, weil gestern und auch heute ansonsten Scheißtage waren :-})

  21. Bei uns zu Hause herrscht ein Grundeinverständnis, dass vor dem Einschlafen keine Horrorserien auf Netflix geguckt werden. Diese Regel musste ich jüngst hart durchsetzen, als eine mir sehr nahestehende Person anfing, den Aufräumsplatter aufzurufen. Diese Person hat dann heimlich weitergeguckt und es kam zu einem nennenswerten Konflikt, als versucht wurde, in meiner Sockenschublade das Gerolle einzuführen. Wehret den Anfängen!!1!

  22. Zum Thema Aufräumen und Ordnung:
    Ich stimmt Maria zu und schlage das Konzept von http://flylady.net/ vor: hier geht es nicht nur darum, einmal aufzuräumen und dann zu warten, bis alles wieder im Chaos versunken ist, sondern dran zu bleiben.
    Eine Idee dahinter ist, dass es nicht innerhalb von kurzer Zeit unordentlich wurde, und dass man sich deshalb abschminken kann, dass es innerhalb von kurzer Zeit ordentlich wird.
    Und dass man zwar schon im Wahn alles aufräumen kann, dabei aber Ausbrennt und danach alles schleifen lässt, sodass es ganz schnell wieder dem vorherigen Zustand ähnelt.
    Und da mehrmals das Wort „perfekt“ fiel: Flylady sieht einen Grund für Unordnung nicht in unordentlichen BewohnerInnen, sondern darin, dass viele einen Hang zum Perfektionismus haben, aber bei ihrer Wohnung sehen, dass sie diese gar nicht perfekt aufräumen können, und deshalb kapitulieren – vielleicht fühlen sich einige Nerds da verstanden.

  23. Großartig diese Reaktion der Gruppe auf die Touristen Frage. Als Halbnerd und viele Jahre treuer Hörer von MobileMacs und der Freak Show, nimmt mir diese Reaktion die Hemmungen mal den nächstgelegenen Club oder einen C3 zu besuchen.
    Als Nichthacker und doch Interessierter war das die perfekte Antwort auf diese überflüssige Frage!

  24. Bundesjegendspiele Informatik in jeder siebten Klasse gibt es nicht?
    Doch, da gibt es Initiativen!
    Der Biber-Wettbewerb ist für Kinder und Jugendliche ab der 3. Klasse, 2018 haben in Deutschland 370.000 SchülerInnen teilgenommen
    Viele davon bestimmt in der siebten Klasse im Informatikunterricht (in BW haben alle Siebtklässerlinnen am Gymnasium Informatikunterricht).
    Für die etwas fortgeschritteneren gibt es den Jugendwettbewerb Informatik und dann den Bundeswettbewerb Informatik.
    Sind alle hier vereint: https://bwinf.de/
    Das ist nicht Jugend Hackt für alle, aber es macht Spaß!

  25. Der Thread von @rem0te erinnert mich gleich wieder an https://www.419eater.com , falls das noch jemand kennt…

    Und außerdem bin ich sehr begeistert von Gregor und seinem langen Rant über das Tragen des [Chaos] in die Mitte der Gesellschaft. Er hat recht damit bis auf seinen kleinen Hinweis auf das Urheberrecht, was angesichts der Dinge, die er sonst anspricht ein heftiger Nebenschauplatz ist.

    Best,
    Hans

  26. „Postnational“ wurde in der Diskussion im Barcelona-Block meines Erachtens falsch verwendet. Die Nation ist nicht der Staat sondern das Volk, genauer eine als Nation konstruierte Bevölkerung. Nehmen wir die drei genannten Beispiele: Spanien/Katalonien, Großbritannen/Schottland und Großbritannen/Nordirland. Natürlich sind die Katalanen und die Schotten Nationen. Bei den Nordiren ist der Fall etwas komplizierter, aber ein Teil der Bevölkerung identifiziert sich mit der irischen Nation.

    Es ist nichts postnational daran sich dafür auszusprechen, dass diesen nationalen Minderheiten ein eigener Nationalstaat zugesprochen oder, sozusagen noch schlimmer, im Fall von Nordirland die nationale Einheit Irlands wiederhergestellt werden soll. Bei einem solchen Ratschlag geht es nicht um die Spaltung von Nationen sondern im Gegenteil um die Stärkung nationaler Souveränität. (Zugeständnis: Die Nationen sind nicht klar geograpisch voneinander getrennt. Ich kann das zwangsläufige Entstehen neuer nationaler Minderheiten und damit eine gewisse Zersplitterung der vormaligen Mehrheitsnation natürlich nicht leugnen. Aber darauf zielt es nicht ab.) Deswegen bin ich da auch sehr ambivalent. Innerhalb meiner politischen Kalkulation schätze ich zum Teil die realpolitische Schwächung der (Fast)Nationalstaaten, aber sie kommt letztlich zum Preis der Affirmierung der Wichtigkeit der Nation.

    Ich sehe übrigens nicht, wie man sich selbst für einen postnationalen Deutschen halten kann, wenn man nicht im Rückblick Alternativen zur deutschen Einheit für selbstverständlich hält oder sich eine Auflösung des deutschen Nationalstaates in einem supranationalen Verband oder in kleinere Staaten vorstellen kann. Also ich war immer ein Fan der bayrischen Unabhängigkeit, leider ein größerer als die Bayern selbst.

    Ironischerweise gab es später in der Sendung tatsächlich eine Handlungsempfehlung im postnationalen Gestus aus Deutschland. Die Idee Länder für den Congress zu adoptieren finde ich erstmal auch schön. Ich würde nicht so herangehen, dass man die Bedürftigen aus der Nachbarschaft einsammelt, um ihnen mal zu zeigen, wie toll Szeneorganisation in Deutschland funktioniert. Vielleicht selbst dann nicht, wenn ich mich versichert habe, dass solche Organisationenstrukturen nicht schon in ihren Ländern bestehen. So kam das leider bei mir an. Aber wenn man Chaos-Kompatible aus dem Westbalkan mit der Ansage einlädt, kommt sozusagen als „Jugoslawen“, da steckt ein gewisses Maß an postnationaler Zumutung mit drin. Auch wenn das bei den Angesprochenen vermutlich, aber ich kann es wirklich nicht sagen, nicht als deutsche Zumutung ankäme.

    Daumen hoch dafür, dass Tim sowohl ein Fan von Europa als auch ein Fan der Europäischen Union ist. Die Unterscheidung wird zu selten gemacht. Letzteres kann ich nachvollziehen, bei ersterem weiß ich allerdings nicht, was mit Europa gemeint ist.

    • Zur Seidenstrasse: Ist zwar nur kurz angesprochen worden, aber ich nehme das mal als Aufhänger, um für uns Werbung zu machen ;)

      Ja, die Seidenstrasse ist in Leipzig deutlich kürzer als sie es in Hamburg war und wie richtig vermutet liegt das an den Auflagen der Messe. Das Rohr muss aufwändig mit Rohrschellen an den Deckenträgern verschraubt werden. Weil dabei auch darauf geachtet werden muss den Brandschutzlack selbiger nicht zu beschädigen hat das reine Aufhängen im vorletzten Jahr 4 Tage in Anspruch genommen. Dieses Jahr hatten einige von uns noch weniger Zeit als sowieso schon, daher wurde das Ganze noch kleiner. Außerdem können wir nur mit Steigern zu Beginn des Aufbaus und gg. Ende des Abbaus arbeiten, weil logischerweise sonst alles voll steht.

      Wir sind wirklich nur eine Handvoll Wesen, die hauptsächlich aus Norddeutschland kommen. In HH konnten wir während des Aufbaus die meiste Zeit da sein. Das geht in Leipzig nicht mehr so einfach. Wir haben wirklich viele Ideen, aber davon lässt sich aktuell einfach nicht viel umsetzen, weil alle Zeit darin gebunden wird, eine minimale Seidenstrasse aufzubauen.

      Wer also Lust hat, uns zu unterstützen, kann sich gern im RocketChat unter #seidenstrasse melden. (Man ist dann auch direkt an der Quelle dieser coolen Mateflaschenhalter aus Drainagerohr für Roller ;) )

  27. Sehr schöne Sendung mit wieder mal interessanten Gästen, vielen Dank!

    Zum Thema Ordnung/Aufräumen – schon vor 25 Jahren hat ein Freund als „Entrümpler/Enstsorger/Archivierungshelfer“ vor allem für Unternehmen gearbeitet, aber auch Privatmenschen beraten. Seine drei Hinweise:

    Ein Ding ist entweder nützlich, schön oder hat echten Erinnerungswert. Dann muss man es auch nutzen, zur Schau stellen bzw. sinnvoll aufbewahren. Alles andere kann weg.

    Die seit 12 Jahren nicht genutzten Skier können somit ebenso weg wie die polsterfolienverpackten oben im Schrank versteckten Kunstwerke oder die lose Karton-Foto-Sammlung der letzten 30 Jahre.

    Skier nutzen oder weggeben. Kunstwerke aufhängen, in Vitrine packen oder weggeben. Fotos sinnvoll in Alben einsortieren oder digitalisieren oder entsorgen.

    Praktisch/Nützlich – Schön – Erinnerungen. Alles andere kann weg. Mache ich jetzt auch schon einige Jahre so und man glaubt gar nicht, mit wie wenig man auskommen kann ;-)

  28. Respekt, beste Folge (fast noch in) 2018 würde ich sagen, die Gäste haben frischen Wind und Ideen gebracht und insbesondere die Diskussions- und Meinungsfreude war super. Insbesondere (aber nicht nur) die neue weibliche Linkshänderperspektive würde ich sehr gerne wiederhören! Ganz großes Lob und vielen Dank an euch! :)

  29. Kann mir jemand von euch sagen, warum bei Firefox die Rechtsschreibprüfung/-korrektur so hunds miserabel „funktioniert“?

    Ich habe schon seit Jahren nicht mehr mit Firefox gearbeitet. Aber seitdem der Google Chrome Updater sich in mein System frisst, stürzt mein MacBook Pro (Late 2011) bei dessen Ausführung in regelmäßigen Abständen vollständig ab und startet neu. Safari ist seit den letzten Updates ebenfalls nicht mehr zu gebrauchen, weil die Extententions nicht mehr ordentlich funktionieren. Zudem steht jetzt in Safari, dass die neuen Apps Zugriff auf Kreditkartendaten und allen anderen sensiblen Informationen hätten. Da dreht sich mir der Magen um.

    Bei Firefox muss man ja die Sprachen als Erweiterungen nachinstallieren. Aber die Pakete sind von so miserabler Qualität, dass zusammengesetzte Wörter und die neue deutsche Rechtschreibung (-ss anstatt ß usw) nicht richtig erkannt werden. Ständig muss man Wörter anlernen.

    Kann man nicht irgendwie die in macOS integrierte Korrekturfunktion aktivieren? #HILFE #SOS

    Danke vielmals!

  30. Einfach nur beste Sahne !
    Erstklassiger Talk und Deutschsprech.
    Lustig schöne Vorstellung, das diese eure Institution.. alt wird, reifer, sein Einfluss gehört zu werden sich ausweitet und dann..
    Liebe Grüße in die Runde, dank Euch hab ich die Winter Melancholie überwunden.
    Sir Pritlove.. venga ! Viel Erfolg und Gute Zeiten in Barce

  31. Hallo und danke an alle für Eure Freakshow!

    Gibt es einen Link zu dem „Text“ den Maria Reimer zum Thema Microsoft Scam-Anruf vorgetragen hatte?

    Danke!

  32. Moin,

    @Tim: Du hast mal erwähnt, dass du eine Möglichkeit sucht Podcast sinnvoll zu transkribieren.
    Kennst du die Lösung von TED Talks bereits?
    Beispielwebseite unabhängig vom Video-Inhalt:
    ( https://www.ted.com/talks/franklin_leonard_how_i_accidentally_changed_the_way_movies_get_made_nov_2018/transcript )

    Man kann Volltext durchsuchen und an die Stelle springen, an dem der Spezifische Satz gesagt wurde.

    Wollte das nur mal fallen lassen :)

    Viele Grüße weiter so !!!

  33. Servus,

    einen kurzen Kommentar zu den T-Shirts / Merch. Ich glaube für den Anfang wäre es schon eine riesige Verbesserung wenn man zum Ticket einfach den Merch (ungesehen) dazu klicken kann (und auch direkt mit bezahlen). Analog zum Ticket verfällt der Kram wenn ich ihn nicht abhole bzw. weiterverkaufe (sprich wenn ich krank bin und nicht zum Congress gehe ist mein Ticket und das Geld auch futsch).

    Natürlich kann man dann noch jede Menge am Prozess optimieren aber das oben Beschriebene sollte keinen Mehraufwand bereiten und die Lage schon deutlich entspannen. Dann kann immer noch das Motto geheim gehalten und so spät oder früh wie gewünscht mit dem Design anfangen.

    Ansonsten eine super Sendung, ich liebe andere Blicke auf den Congress (völlig egal ob Insider oder der Blick von außen)

    Viele Grüße
    .maybebuggy

  34. Hi, zum Thema T-Shirts und Merch:

    Verstehe nicht so genau, warum nicht wesentlich mehr an T-Shirts produziert wird und diese dann auch nach dem Kongress online geshoppt werden können. Ich denke das Interesse ist bestimmt riesig, damit auch Nicht-Kongressbesucher eins abbekommen.

    Oder soll das exklusiv für Kongressbesucher sein?

    VG Jürgen

  35. Die Kommentare zeigen ja ganz wunderbar welche Probleme der Club und die Nerdkultur hat. Letty wird als Person angegangen, nur weil ein Vortrag die eigenen Erwartungen nicht erfüllt und der Zuhörer offensichtlich keinerlei Einsteigerthemen toleriert. Auch als Student hätte ich so eine Dozentin lieber als die meisten hochnäsigen Dozenten, die komplett am Thema und Studenten vorbei und ohne entsprechende rhetorische und didaktische Ausbildung referieren.

    Vielleicht sollte der Club auch einfach erstmal an sich selbst arbeiten, bevor über einen CCC-TÜV oder politische Bedeutung jenseits der Piratenpartei spekuliert wird. All creatures welcome und ähnliche Motti sind einfach nur eine Farce und Hohn für jeden, der nicht mit seiner Peergroup auf dem Kongress seinen eigenen Safe Space aufbauen kann.

  36. Fühlte sich noch jemand bei den Sätzen von Gregor (3:28:53 – 3:29:29):
    Diese Politik ist ein System, das braucht extrinsische Motivation.
    Weil das ist ein in sich selbst rotierendes System.
    Und Lobbyarbeit ist nur deswegen so erfolgreich, weil dieses System hat keine Ideen für selber, sondern es muss ständig gefüttert werden mit Ideen.
    Und es nimmt jede Idee, von der sie das Gefühl hat, dass sie erfolgreich für das System ist.
    Und diese Hackercommunity ist erfolgreich, die ist attraktiv, aber sie muss den Arsch mal zusammenkneifen, da hingehen zu den Rathäusern auf der lokalen Ebene und sagen: Hier sind wir.

    an PeterLicht, insbesondere an „Sag mir, wo ich beginnen soll“, erinnert?

  37. Hat zufällig jemand einen Link zu den 33C3 Talk den Gregor erwähnt, wie Binärcode attribuiert werden kann?
    Hab die Mediathek des 33C3 durchsucht und nun 9 Tabs offen die ich mir ansehen will – aber nicht den gesuchten Talk.

  38. Zur Bekleidung: Wer hat denn Lust einen Onlineshop zu betreiben und Pakete zu verschicken? Nach alter Kongress-Machart würde ich erwarten dass Leute sagen „Hier, fänd ich gut, mache ich“ anstatt Forderungen aufzustellen, so wie Teams auf dem Kongress halt entstehen.
    Wenn es einen Vorverkauf gäbe gibt es das Problem mit verkaufter Ware die nicht abgeholt wird die kurz angerissen wird – rechtlich ist das ein PITA mit Fristen wie lang so Sachen aufgehoben werden müssen usw.
    Und nachdem die Shirtcrew jedes Jahr wieder die alten Shirts einiger Kongresse mitschleppt und anbietet ist wohl die Sorge groß zu viele Shirts auf Vorrat herstellen zu lassen, auch wenn die Anzahl die letzten Jahre schon stark erhöht wurde.

    Zu den Diebstählen: Das ist nun auch nichts Neues. Mein Powerbook wurde im BCC schon aus dem Himmel geklaut, und jedes Jahr gab es Fälle. Die waren nicht so auffällig wie „9 auf einmal“, aber neu ist das Phänomen nicht.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.