Oliver Zeigermann
Ich glaub das kommt schon ganz gut hin. Also was mir dazu immer noch einfälltist, dass ganz viel von diesen Sachen die wir jetzt Maschinenlernen oder KInennen, das hieß früher Statistik, also ganz viel Verfahren die ich tagtäglichbenutze, sind für… Wie unsexy also.Unsexy, genau das ist ja das Problem. Also ganz viele Verfahren,die ich fast taktiklich benutze, prinzipiell Component Analysis,also Hauptkomponentenanalyse, total unsexy, ist glaube ich 100 Jahre alt undda gab es ja nicht mal Computer,das heißt die Leute, die es entwickelt haben, haben Verfahren gehabt,statistische Verfahren, die waren total mächtig und ganz viel davon haben wirKI Menschen jetzt übernommen und haben gesagt,das ist jetzt aber Maschinenlernen, Einfach weil es cooler ist,weil mit Statistik kannst du jetzt ja so ziemlich jeden verscheuchen,wenn du sagst ich bin, ich will jetzt mal über Statistik reden,dann sagen die Leute, ich nicht, aber wenn du sagst das ist aber voll KI und krass,dann hast du einen ganz anderen Hebel, weil die Leute sagen ja cool,wenn irgendwas künstlich schlau ist, dann stelle ich mir vor entweder es istvoll cool und kann was tolles oder das will nicht bezahlt werden und ich schlafeund meckert nicht und kann aber auch Arbeit für mich machen.Das heißt, an der Stelle ist KI für mich eher so was wie ein Marketing-Termund was das im Moment gerade ist,ist ja auch total, das verändert sich ja,also KI in den 90ern war vielleicht so was wie, da konnte ein Ding Schach spielen,da hat man gesagt, boah, es schlägt jetzt den Weltmeister und wenn du jetztLeuten sagst, ja, das Schachprogramm schlägt den Weltmeister,dann sagen die, ja klar, das wissen wir und dann ist es überhaupt nicht mehrsexy, dann ist es überhaupt nicht mehr spannend.Aber zu der Zeit hat man quasi dieses Schachspielen aus der Domäne der Menschengenommen und gesagt, guck mal, da seid ihr jetzt nicht mehr die Coolen,sondern das sind jetzt wir.Das heißt, man hat in irgendeiner Art und Weise was Künstlich-Intelligentesgemacht oder man hat vielleicht die Definition von Intelligenz verschoben undgesagt, das kann jetzt eine Maschine. Vielleicht ist das dann gar nicht so intelligent.Und vielleicht passiert dasselbe jetzt zum Beispiel mit Sprache,dass man sagt, guck mal sich gut auszudrücken oder irgendwie in Sprache sichzu formulieren muss nicht zwingend intelligent sein,sondern das kann eben auch ein System und vielleicht sogar besser als wir unddas kann ein genauso wie diese Schachgeschichte, da waren ja auch irgendwiedie Schachmenschen sehr verletzt, bedroht, ich weiß nicht was.Geht es uns doch jetzt auch so? Ich als Programmierer benutze diese ganzen Werkzeuge,die mich dabei unterstützen, Code zu schreiben, die sind besser als ich.Oder wetzen meine Fehler aus? Schriftsteller sehen vielleicht,oder Redakteure sehen, oh guck mal, das Ding kann das jetzt hier glatt ziehen.Was bedeutet das denn für uns?Was bedeutet das denn? Ist das verwerflich, stresst uns das?Oder ist das eine Chance nochmal genau zu definieren, was ist wirklich Intelligenz?Du meintest da sowas wie künstliche Intelligenz, was ist das?Da ist man sich über, also eine Definition gibt's zig,ne, also es gibt so klassische Definitionen, kann ein System einen täuschen,es gibt eine, also eher so eine fließende Definition, Dinge,die in der Domäne der Menschen liegen und die jetzt vielleicht künstlich wären,also eher sowas, was sich entwickelt.